Kindes- und Jugendalter
Begriff, Theorien und Modelle der Entwicklungspsychologie
Aufgaben der Entwicklungspsychologie
Aufgaben
Entwicklungspsychologen verfolgen mit ihrer Forschung folgende Ziele:
- Beschreibung von Entwicklungsprozessen
- Erklären von Entwicklungsverläufen
- Prognostizieren in Form von Wahrscheinlichkeitsaussagen; probalistische Einschätzung von Entwicklungsprozessen
- Förderung der Entwicklung im Sinne einer Optimierung oder Modifikation
Einflüsse auf die Entwicklung
Einflüsse
Als mögliche biopsychosoziale Einflussfaktoren auf die Entwicklung können folgende Faktoren genannt werden:
- Biologische Faktoren sind zum Beispiel Gene und chronische Krankheiten.
- Unter den Begriff soziale Einflussfaktoren fällt zum Beispiel das familiäre Setting.
- Außerdem kann ein Mensch durch eigenes Handeln Einfluss auf seine Entwicklung ausüben.
Genom-Umwelt-Kovariationen
Ein weiterer Punkt, den man im Kontext mit den Einflüssen auf die psychologische Entwicklung nennen muss, ist der überzufällige Zusammenhang der zwischen der Umwelt und dem Genom eines Individuums auftritt. Man bezeichnet diesen Zusammenhang mit dem Begriff der Genom-Umwelt-Kavariation. Diese Formen von Kovariationen können unterschieden werden (jeweils mit einem Beispiel zum besseren Verständnis) und verändern sich im zeitlichen Verlauf der Entwicklung:
- Passiv (frühe Phase): Das musikalisch begabte Kind findet in seiner Umwelt ein Musikinstrument vor, da die Eltern musikalisch sind.
- Evokativ (spätere Phase): Das musikalisch begabte Kind zeigt aus eigener Veranlassung musikalische Fähigkeiten. Es singt zum Beispiel bei einem Lied mit. Die Eltern passen daraufhin die Umwelt an, indem sie dem Kind Musikinstrumente zur Verfügung stellen.
- Aktiv (letzte Phase): Das Kind ist älter geworden und kann seine Umwelt somit selbst gestalten, zum Beispiel indem es sich ein Schlagzeug kauft.
Nicht-geteilte Umwelt
Nicht-geteilte Umwelt
Entwicklungspsychologen stehen vor dem Problem, dass Geschwister (oder sogar Zwillinge) einen Großteil (oder alle) ihrer genetischen Anlagen und ihrer Umwelt teilen. Trotz dieser Tatsache entwickeln sich Geschwister aber teilweise gänzlich unterschiedlich. Dieses Dilemma erklärt man mit dem Konzept der nicht-geteilten Umwelt. Folgende Aspekte können dazu führen, dass die Entwicklung interindividuell unterschiedlich verfäuft, obwohl ein Großteil von Genom und Umwelt geteilt wird:
- Ein Grund könnte die unterschiedliche Behandlung der Eltern sein.
- Auch bei gleicher Behandlung der Geschwister durch die Eltern könnten die Reaktionen der Kinder darauf unterschiedlich ausfallen.
- Kinder machen immer zusätzlich Erfahrungen außerhalb des Elternhauses, die zu interindivisuellen Unterschieden führen.
- Zuletzt kannn es zur Konfundierung nicht-geteilter Umwelt mit Messfehlern kommen.