Entwicklungspsychologie
Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter
  • Einleitung
  • Kindes- und Jugendalter
  • Klausur I
  • Erwachsenenalter
  • Klausur II
  • Begriff, Theorien, Modelle
  • Methoden
  • Kognition
  • Sprache
  • Selbst
  • Soziale Entwicklung
  • Probleme und Intervention
  • Piaget I
  • Piaget II
  • Piaget III
  • Physik
  • Gedächtnis
  • Lernfragen
Kindes- und JugendalterLayout elementKognitionLayout elementPiaget I
Seite 15
KognitionKognition
  Piaget IIPiaget II

Kinder- und Jugendalter

Kognitive Entwicklung

Die vier Stufen der Denkentwicklung nach Piaget

Der Schweizer Psychologe Jean Piaget (1896-1980) entwickelte das Modell der vier Stufen der Denkentwicklung, das im Folgenden beschrieben werden soll.

wichtige Begriffe

Zunächst sollen wichtige Begriffe dieses Modells genannt und beschrieben werden:

  • Kognitives Schema: Das Kognitive Schema ist die konstruktive Abbildung der Realität.
  • Assimilation: Dies ist die Einordnung von Informationen in ein vorhandenes kognitives Schema.
  • Akkomodation: Eine Akkomodation liegt vor, wenn das kognitive Schema angepasst werden muss, da sich eine Information nicht ins bisherige Schema einordnen lässt.
  • Kognitives Gleichgewicht: Gleichgewicht im kognitiven Sinn liegt dann vor, wenn Akkomodation und Assimilation in einem ausgewogenen Verhältnis stattfinden.
  • Kognitiver Widerspruch: Wenn das Gleichgewicht gestört wird, kommt es zu kognitivem Widerspruch und damit zu Entwicklung.

Stufen der Denkentwicklung

Diese Tabelle zeigt die verschiedenen Stufen der Denkentwicklung und deren wichtigste Aspekte:

Tabelle 1: Die vier Stufen der Denkentwicklung nach Piaget
Bezeichnung Wichtige Aspekte

I. Stufe

1. Lebensjahr

Stadium der sensumotorischen Funktionen

  • Zusammenhang zwischen Handlung und Effekt wird erkannt
  • Begreifen im wörtlichen Sinn

II. Stufe

2. - 6./7. Lebensjahr

Voroperatorisches anschauliches Denken

  • geprägt durch verschiedene Denkfehler:
    • unangemessene Generalisierungen
    • finalistische Erklärungen (z.B.: Steine gibt es, um Häuser zu bauen)
    • kindlicher Egozentrismus
  • Zentrierung des Denkens auf einen oder wenige Aspekte (z.B.: Farbe, Form)
  • eingeschränkte Beweglichkeit des Denkens
  • fehlendes kognitives Gleichgewicht
  • Verwendung von Vorbegriffen (mit wechselndem Bedeutungsgehalt)

III. Stufe

6./7. - 10./11. Lebensjahr

Konkret-operatorisches Denken

  • Aufbau von Klassifikationen
  • Dezentrierung der Aufmerksamkeit, mehrere Aspekte werden beachtet
  • Berücksichtigung von Transformationen
  • Reversibilität des Denkens
  • Reihenbildung (Objekte können nach quantitativen Aspekten geordnet werden.)
  • Erlernen des Zahlenbegriffs

IV. Stufe

ab 10./11. Lebensjahr

Formal-operatorisches Denken

  • Abstraktheit des Denkens
  • Beschäftigung mit dem Möglichen
  • Hypothetisch-deduktives Schließen
  • Kombination und Permutation von Möglichkeiten
  • Variablenkontrolle
  • Herstellen logischer Beziehungen
  • Integration von Negation und Reziprozitätsreversibilität (Kompensation einer Operation durch eine andere: z.B. den Abstand des Gewichts an einer Seite der Balkenwaage verändern, um den Effekt eines zusätzlichen Gewichts auf der anderen Seite der Waage auszugleichen)
  • Verständnis für Proportionen

Beispiele

Im folgenden Abschnitt gibt es zu jeder Stufe der Denkentwicklung ein Beispielvideo. Um diese Beispiele zu überspringen, klicken Sie bitte hier.

KognitionKognition
  Piaget IIPiaget II

Anregungen, Fragen und Fehler an: Mailadresse: 'GuenterDanielRey at web.de'

  • Impressum
  • Sachverzeichnis
  • Literatur
  • Danksagung